Unweit von Žamberk, im Südosten des Adlergebirges, liegt in einer Höhe von 445 m die Ortschaft Kunvald. Sie hat etwa 1000 Einwohner. Der Ort wurde im 13. Jahrhundert gegründet, die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1363. Durch Kunvald führe ein Straße aus Böhmen ins Glatzer Land und nach Schlesien. Ab 1389 gehörte der Ort zur Herrschaft Litice.

Historisch hat Kunvald für die Geschichte der Reformation große Bedeutung. Eine religiöse Gruppe, die sich von der römischen und der utraquistischen Kirche absetzte, konnte sich hier, in der Herrschaft Litice, die damals dem böhmischen König Georg von Poděbrady gehörte, zurückziehen. Ihre Mitglieder hielten sich an die Lehre des Peter von Chelčice und wollten ausschließlich nach dem Evangelium leben. In Kunvald entstand im Jahr 1457 die Brüder-Unität, deren historische Bedeutung bis in die heutige Zeit wirkt. Das alte Gemeindehaus erwarb 1929 die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder und richtete in ihm eine Gedenkstätte für die Brüder-Unität und ihren letzten Bischof Johann Amos Comenius ein. Unweit des Hauses wurde im Jahr 1910 ein Denkmal für ihn errichtet. Aktuell wird eine neue Dauerausstellung über die Brüder-Unität vorbereitet, die voraussichtlich ab 2022 im Haus zu sehen sein wird.

In Kunvald, in der Nähe des alten Gemeindehauses gibt es mehrere Orte, die an die Geschichte der Böhmischen Brüder erinnern; bei gutem Wetter kann man sie im Zusammenhang mit der Ausstellung besuchen.